Tierschutzverein Karlsruhe und Umgebung e.V.
Tierheim Karlsruhe - Tierfriedhof Karlsruhe

Zara und Tommy (Mischlinge)

zara_tommy

Also, ähmh, mein Name ist Tommy. Eigentlich soll ja mein Frauchen etwas über unseren Neuzugang schreiben, aber die weiß nicht, wo sie anfangen soll. Und bevor das hier eine einzige Lobhudelei über Sally wird, werde ich jetzt mal was schreiben.

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Meinen Namen kennt ihr ja schon, ich kam vor ziemlich genau 6 Jahren mit zehn Monaten aus dem Tierheim Karlsruhe zu meinen Leuten. Ausgesucht hatte mich damals Lilly, die Königin der Familie. Das war echt klasse, denn sie war nicht nur eine super gutaussehende und gutriechende Dame sondern auch eine coole Lehrerin und Spielpartnerin. Ich hatte damals vor fast allem Angst, besonders vor neuen Menschen. Aber mit viel Hundeschule (Mann, das ist echt super da) habe ich gelernt, dass es besser ist fremde Leute nicht gleich anzubellen, bloß, weil sie sich über mich beugen oder mir über den Kopf streicheln wollen – wie blöd ist das denn.

Lilly, war leider ziemlich krank und ist im Winter gestorben. Plötzlich der einzige Hund im Haus zu sein, war gar nicht so übel. Herrchen und Frauchen waren total verliebt in mich, alle Streicheleinheiten und Leckerlis für mich, aber auch die ganze Zeit allein, wenn die beiden arbeiten waren. Das war schon öde. Frauchen geht ja immer noch am Wochenende ins Tierheim und schon bald hat sie angefangen, nach Hündinnen zu schauen. Aber aussuchen durfte ICH. Was für eine Verantwortung! Dabei gefielen mir von Anfang an alle gut. Besonders diese Boxerhündin, die sich gar nicht gewehrt hat, wenn ich sie besprungen habe. Aber irgendwie gefiel das meinen Leuten gar nicht. Und dann beim dritten Versuch war da diese dunkle Schönheit namens Zara. Mann, war ich verliebt. Bin natürlich sofort ran, wie Max an die Bouletten, und was macht die? Knurrt die mich doch an. Aber ich kenne nichts, wieder und wieder habe ich‘s versucht, aber jedes Mal nur Knurren und Schnappen ihrerseits. Und was sagen meine Leute: „Die ist es“. Und ich dachte, ich darf aussuchen…

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Als sie zu uns nach Hause kam, war ich der totale Gentleman und habe sie absolut in Ruhe gelassen. Das hat sie auch gebraucht. Die war vielleicht unsicher. Und das lag nicht daran, dass sie jetzt plötzlich Sally hieß. Einerseits war sie total mutig und ist nicht vorm Staubsauger weggelaufen andererseits wurde ihr alles schnell zu viel. Nach drei Tagen hat sie sich getraut, die Treppe zu gehen und danach lag sie fast nur noch in einer dunklen Ecke im Keller, die mein Frauchen gleich mit dicken Kissen ausgestattet hat. Nach einiger Zeit hat sie sich dann unter die Treppe gelegt, wo sie alles mitbekommt, was im Wohnzimmer abgeht. Aber jetzt nach einiger Zeit, ist sie immer öfter oben im Wohnzimmer, stupst Frauchen an und will gekrault werden. Nur Fernsehen bestraft sie noch immer mit ihrem Abgang, finde ich in Ordnung, wer braucht schon so einen lauten Flimmerkasten.

Beim Spazierengehen sind wir uns eigentlich einig. Wir jagen beide sehr sehr gerne. Nur sie ist in allem so extrem und kommt dann nicht wieder. Ne volle Stunde musste ich mit Frauchen in der prallem Sonne um den Kanal laufen, als sie abgehauen war, um im Kanal Enten zu jagen. Weiß die denn nicht, dass die fliegen können? Auf jeden Fall ist sie jetzt immer an der 10-Meter-Leine. Ich darf ohne Leine rennen, weil Ballspielen irgendwie doch schöner ist als Jagen. Frauchen hofft, dass Sally in der Hundeschule sowas wie Bindung bekommt und sie dann irgendwann auch nicht mehr nur an der Leine gehen muss, aber ob das klappt? Jetzt mal ehrlich, Sally ist ja nicht doof, aber sie überlegt immer so lange, bis sie einen Befehl ausführt. Da hilft nicht mal das Leckerli vor der Nase und wegnehmen darf ich es ihr auch nicht. Abends üben wir im Wohnzimmer und ich mach ihr alles vor. Aber sie kann Pfote nur im Liegen geben, habt ihr sowas schon mal erlebt?

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Und jetzt noch was im Geheimen, aber nicht weiter sagen, okay? Ich liebe diese Sally. Seit sechs Jahren schlafe ich bei Herrchen und Frauchen im Schlafzimmer, aber jetzt bleibe ich immer mal wieder nachts im Wohnzimmer bei ihr. Dass mir das mal passieren würde. Und Schaukampf spielen kann man mit der, da möchte man gar nicht mehr aufhören. Also ich freu mich, dass sie da ist und Frauchen wird auch immer glücklicher mit ihr, jetzt da sie immer mehr „ankommt“, wie Frauchen das nennt.

Sally:

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Was für ein Macho, ihr solltet den mal sehen, wenn Frauchen staubsaugt, ständig auf der Flucht. Keine drei Meter lässt er das Ding an ihn ran. Da beschütze ich ihn!!! Oder draußen: rennt wie ein Bekloppter dem Ball nach, nur um ihn dann wieder zu bringen. Also ich gebe die Maiskolben, die ich finde, niemanden. Wäre ja noch schöner! Und überhaupt bin ich nicht schüchtern. Ich habe jetzt erst mal abgewartet, wie das hier so läuft und jetzt werde ich mal anfangen an der Rangordnung zu basteln…