Wenn uns die Katzenmütter mit ihren Babys eingeliefert werden, gestaltet sich die Aufzucht recht einfach. Aber leider sieht die Realität meist anders aus. Mehr als die Hälfte aller eingelieferten Kätzchen unter zwei Monaten sind verweist – kleine Fundkätzchen aus Gärten oder Scheunen, wo angeblich weit und breit kein Muttertier aufzufinden ist (?) – (oder sich vielleicht nicht fangen lässt) Hier treten dann ehrenamtliche Helfer in Aktion, die dann im Nachhinein versuchen, auch die Elterntiere einzufangen, um diese dann kastrieren zu lassen. Vielen Dank an dieser Stelle unserer Frau Gaida, die unzählige Stunden ihrer Freizeit dafür opfert, dass sich solche „Bescherungen“ nicht ständig wiederholen. Leider gestaltet sich diese Arbeit aber trotz aller Erfolge dennoch wie ein nicht versiegender Brunnen…
Selbst in Müllcontainern werden die Katzenbabys gefunden, wenn man sie uns nicht „ohne Worte“ abends im Karton vor die Tierheimtüre stellt. Diese Tiere sind meist erst wenige Wochen, wenn nicht Tage alt und bedürfen einer zeitaufwendigen Aufzucht mit der Flasche. Für unsere Tierpfleger beginnt dann eine heiße Zeit, in der sie oft vor lauter Arbeit nicht wissen, was sie zu erst tun sollen.
Leider sind Katzenkinder in den ersten Lebenswochen auch noch sehr anfällig für alle möglichen zum Teil sehr gefährlichen Krankheitserreger. Normalerweise bekommen die Katzenbabys Antikörper gegen solche Erkrankungen durch die Muttermilch. Flaschenaufzuchtsmilch bietet diesen Schutz leider nicht. Aber auch Jungkätzchen, die gesäugt werden, haben ein noch unzureichendes Immunsystem. Jungkatzenzeit ist oft der Beginn für ansteckende Infektionskrankheiten. Katzenschnupfen bleibt uns nur in wenigen Ausnahmejahren erspart. Bei sehr vielen Jungkatzen im Tierheim kann leicht solch eine Erkrankung eingeschleppt werden. Außer Katzenschnupfen bedrohen auch noch viele andere gefährliche Infektionskrankheiten unsere Ziehkinder… Die Arbeit mit unseren zukünftigen Stubentigern, insbesondere den Flaschenaufzuchten, ist auch ohne Krankheiten schon mehr als schwierig und reichlich.
Fläschchen geben ist eine schöne Aufgabe aber kostet auch viel Zeit und die anderen Arbeiten erledigen sich nicht von alleine. Auch nach dem regulären Feierabend im Tierheim haben die Kätzchen noch regen Appetit, und so werden noch viele ehrenamtliche Arbeitsstunden von unseren Tierpflegern geleistet. Oft wird die „Arbeit“ dann mit nach Hause genommen. Einen besonderen Dank an dieser Stelle an unsere Auszubildenden, die in der Jungtieraufzucht viel leisten und ohne die manche Aufzucht nicht gelungen wäre.


Landestierschutzverband Baden-Württemberg e.V.
Deutscher Tierschutzbund e.V.